Doch auch der Netto wird eines Tages möglicherweise umziehen: und zwar drei Häuser weiter, neben den aktuellen REWE- und ALDI-Neubau. Dort plant Ten Brinke, einen Teil der Häuser an der Kreisstraße durch einen Neubau zu ersetzen, der dann Platz bietet für Netto, DM und 11 Wohnungen darüber.
Es handelt sich dabei um die heutigen Hausnummern 68-84, darunter auch die Imbisse Günes Grill, La Scala und Bella Italia, die dann vermutlich weichen müssen.
Dabei eigenen sich leckere Lokalitäten doch ebenso gut wie eine Tankstelle als Wegmarken. Und so lässt sich selbst nach Abriss der Tankstelle und der genannten Imbisse auf der »Selmer Fressmeile« noch sagen: »da, beim Griechen, da musst du rechts abbiegen«. Denn der wird nicht abgerissen…
Ihr bemerkt aber hoffentlich auch, dass trotz der moderneren Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt Bauruinen entstehen. ( Aldi, Netto und zu guter letzt DM ) Ich schätze ja, dort wird ein gebeulte Kasse oder ein armer Wohnungsinvestor wieder eine nicht gerade bezahlbare Wohnungslandschaft errichten. Darum rufe ich die Neugewählten Ratsmitglieder auf, für Sozialwohnungen in jeder Größenordnung zu sorgen.
Absolut richtig.
Besonders spannend wird sein, was aus dem DM-Gebäude wird – soweit ich das mitbekommen habe, wohl ehemals ein Kino?
An der Stelle ein toller Platz für neuen Wohnraum.
Die frei werdenden Gebäude müssen nicht zwangsläufig Ruinen werden: weil sie eine gute Lage haben und dadurch bestimmt einen Nach-Nutzer finden. Durch die Pandemie ist es aber unmöglich vorhersehbar, was kommen wird und wie sich die Geschäftswelt (möglicherweise) auch in Selm noch ändern wird. Doch egal ob wieder Geschäft oder Wohnung: an langen Leerstand denke ich nicht.
Vielleicht ist das ALDI-Gebäude ja zukünftig sogar die erste “Paket-Tankstelle” in der Gegend, wie Amazon in den USA immer häufiger anbietet (siehe “Amazon fresh pick up”) : vorfahren und die Bestellung im eigenen Kofferraum entgegen nehmen 😉
Zum Wohnraum ein positives Beispiel: Am Campusplatz hat die WBG Lünen 57 neue Wohneinheiten errichtet. 17 davon sind öffentlich geförderte “Sozialwohnungen” und entsprechend günstig(er). (https://www.wbg-luenen.de/aktuelle-neubauprojekte/campus-selm/), z.B. 2-Zimmer (46m²) für 391 € Warmmiete oder 4-Zimmer (90m²) für 755 € Warmmiete. Der Bauverein Lünen hat meines Wissens in seinem Neubaubereich am Campus ebenfalls zum Teil geförderte Wohnungen errichtet. Die übrigen sind natürlich hochpreisig (bezogen auf den Selmer Mietspiegel), dennoch zeigt sich, dass zumindest die Genossenschaften das Thema im Blick haben und handeln.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es für alle Menschen schwer geworden ist, passenden Wohnraum zu finden. Oft sogar unabhängig des eigenen Geldbeutels.