
Selmer Alltagsspuren: 2022 räuspert sich
Relativ geräuschlos laufen die Schulwochen seit dem August in Selm, wenn auch noch nicht mit voller Kraft.
Das Städtische Gymnasium Selm verzichtet erneut auf ein Ehemaligentreffen und die Mitgliederversammlung des Fördervereins – startet aber endlich wieder mit der regulären Klassenfahrt der 5. Klasse (jetzt gerade mit der 5. Klasse aus 2021, im Frühjahr folgen die Fünfer dieses Schuljahres).
Föckinghausen im Sauerland wird das Ziel sein, um den Start in das Schulleben gemeinsam erlebbar zu machen – inklusive Patenschaftsprogramm.
Aber 2022 wird auch andere Ziele verfolgen: Mit dme beginn des neuen Schuljahres 2022/2023 kommt die Projektwoche an der Schule – und dort wird es auf Initiative der Schüler:innen auch darum gehen, aus der Schule eine FairTrade-Schule zu machen. „Nachhaltige Entwicklung“ bleibt ein Thema!
Das gilt natürlich auch für die Pandemie. Bei der Rückkehr aus den Ferien werden die Schüler:innen erneut auf geänderte Regelungen warten dürfen und eventuell bald maskenlos im Unterricht arbeiten dürfen. Erst will das Ministerium aber die Herbstferien abwarten – und setzt auf zunehmende Impfquoten.
Dazu passt die aufkommende Hoffnung, auch Kinder im Grundschulalter bald impfen zu können:
Die Selma-Lagerlöf-Sekundarschule informiert ihre Schulgemeinde vor allem über die weiter bestehende Notwendigkeit von Testungen:
Vorausschauend auf 2022 läuft in Magdeburg (1216 Jahre alt, aktuell Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, spröde-charmante Universitäts-Großstadt mit faszinierender Geschichte) die Ausstellung “Mit Bibel und Spaten” zur Gründung der Prämonstratenser im Jahr 1122 – vor 900 Jahren.
Den Bogen nach Selm schlagen die berühmtesten Ausstellungsobjekte, die mit Cappenberg verbunden sind: Der “Johannes // Barbarossa-Kopf” und die “Taufschale Barbarossas”. Beide sind mit unserem Selmer Ortsteil, mit dem Stift Cappenberg verbunden, weil das Schloss des Grafen Gottfried von Cappenberg in 1122 eines der ersten Doppel-Klöster der Prämonstratenser wurde. Gottfried hatte gute Gründe für diesen Schritt: Als Kriegsverlierer erhielt er so Straffreiheit und als Stiftsherr des Klosters weiterhin auch zumindest anteiligen Zugriff auf die übereigneten Besitztümer – und konnte durch das Doppelkloster für Männer und Frauen seine ganze Familie absichern…
Die neue gegründeten Prämonstratenser unter Norbert von Xanten – der somit erster Abt im Stift Cappenberg wurde – haben das Kloster (ab dem 14. Jahrhundert nur noch als Männer-Stift) bis ins 19. Jahrhundert geführt.
An die Gründung wird ab September 2022 mit einem aufwändigen Projekt in Cappenberg und im Landesmuseum Münster erinnert – eine große Internationale Sonderausstellung an beiden Orten ist geplant. Natürlich müssen dann die Sanierungen von Kirche und Schloss abgeschlossen sein. Beides sieht aber gut aus:
- Für das Frühjahr wird jetzt seit dem Herbst die Eröffnung der Dauerausstellung zu Freiher vom Stein im Schloss vorbereitet
- Für den 16. Januar 2021 hat die Kirchengemeinde die Wiedereröffnung der Stiftskirche angekündigt
2022: ein neues Wirtschaftsfeld für Selm?
Wenn das denn alles gut geht, … hat Selm ab 2022 deutlich bessere Chancen, ein neues Wirtschaftsfeld zu entwickeln, das mehr als nur vorübergehende Spuren hinterlassen kann. Tourismus über Schnelldurchfahrten und Einkaufsstopps hinaus.
Inhalte wären dann da: Stift Cappenberg als Ort religiöser Erinnerung, Schloss Cappenberg als Standort des LWL und des Kreises Unna, die Alte Synagoge in Bork, die Burg Botzlar in Selm, der Ternscher See, …
Strukturen wachsen gerade nach: Der Auenpark ist fertig, das Hallenbad wird saniert, das Freibad lebt, Fahrradstationen sind in Arbeit, Verkehrsanbindungen sind in Besserung…
Geborener Sauerländer, kerngebildet als Theologe, beruflich nun medienarbeitend, erfahren als Bildungswerker und Ressourcenbeschaffer, suchend und fragend, unterwegs seit 1967, zwischen Christentum und Sozialismus nach Gerechtigkeit suchend
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