Jubiläen, Würdigungen und Begegnungen – Der Neujahrsempfang 2025 in Selm

Jubiläen, Würdigungen und Begegnungen – Der Neujahrsempfang 2025 in Selm
Voller Saal im Bürgerhaus am Willy-Brandt-Platz: Mehr als 350 Gäste waren beim Neujahrsempfang

Am 17. Januar fand im Bürgersaal der Stadt Selm der Neujahrsempfang statt. Ein gesellschaftliches Ereignis, das sowohl Tradition als auch Gemeinschaftsgefühl in unserer Stadt feierte.

Mehr als 350 Gäste aus Unternehmen, Vereinen und Politik fanden sich im Bürgersaal ein, um gemeinsam das neue Jahr willkommen zu heißen. Unter den Gästen waren auch Landrat Mario Löhr, Bundestagsabgeordneter Michael Thews und der Selmer Ehrenbürger Norbert Rethmann.

Heimat und Geschichte im Mittelpunkt

Im Fokus des Abends standen zwei bedeutende Jubiläen: das 100-jährige Bestehen des Heimatvereins Selm und das 50-jährige Jubiläum der kommunalen Gebietsreform in NRW, die Selm, Bork und Cappenberg zusammenführte. Bürgermeister Thomas Orlowski betonte in seiner Ansprache die Rolle des Heimatvereins für die Pflege der Stadtgeschichte und die Wahrung lokaler Traditionen. Sein Grußwort ließ zudem Anklänge an den bevorstehenden Wahlkampf erkennen, während er die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und die Bedeutung von Fairness unter demokratischen Parteien hervorhob.

Bernd-Hubert Baumeister, der Vorsitzende des Heimatvereins, gab einen Einblick in die Aktivitäten des Vereins. Wanderwege, Beschilderung von Bänken, die Tradition des Kiepenkerls und auch die Dokumentation der Selmer Geschichte sind die Hauptanliegen, neben dem regelmäßigen Austausch in Arbeitskreisen und Stammtischen. Besonders erfreulich: Zu Beginn des Jubiläumsjahres kann der Verein die neuen Räume in der Burg Botzlar beziehen. Vor knapp drei Jahren wurde der Verein mit der Schließung des alten Vereinssitzes in der Kreisstraße heimatlos. In diesem Jahr steht das Stadtfest Selm ganz im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums. Der Heimatverein hat dazu bereits viele Vereine und Initiativen aus Selm zum Mitwirken eingeladen.

Ehrungen für außergewöhnliches Engagement

Ein besonderer Moment des Abends war die Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Medaille an drei verdiente Persönlichkeiten:

  • Pater Tobias Breer – bekannt als „Marathon-Pater“, der durch sportliche Höchstleistungen über zwei Millionen Euro für soziale Projekte erlaufen hat.
  • Hans W. Schumacher – Musikpädagoge und Gründer zahlreicher Chöre, darunter die „Liederbrücke Selm“, der das kulturelle Leben der Stadt maßgeblich geprägt hat.
  • Egon Schmidt – langjähriges CDU-Ratsmitglied und stellvertretender Bürgermeister, der sich in verschiedenen Vereinen engagiert und aktiv das Stadtleben mitgestaltet hat.

Interessanterweise wussten die Geehrten im Vorfeld nichts von ihrer Auszeichnung und erfuhren erst durch die Laudatio von Bürgermeister Orlowski davon. Besonders Egon Schmidt war überrascht, hatte er doch kurz zuvor noch mit dem MGV Union Bork das schöne Westfalenland besungen.

Musik, Gespräche und ein langer Abend

Musikalisch sorgte der MGV Union Bork für eine feierliche Atmosphäre. Auch die beliebten Baumelbänke der Werbegemeinschaft erwiesen sich als idealer Treffpunkt für angeregte Gespräche. Die Veranstaltung dauerte bis weit nach Mitternacht – ein Zeichen für die gute Stimmung und das rege Miteinander. (Danke für die Mitfahrgelegenheit zu später Stunde zurück in die Ludgeristraße.)

Kulinarisches und persönliche Eindrücke

Das Buffet lockte mit einer breiten Auswahl, auch wenn für mich als Teilnehmer des veganen Monats Veganuary die Optionen begrenzt waren. Meinen Teller füllte ich mit Gurkenscheiben, gekochtem Blumenkohl, Brokkoli und drei Rosmarinkartoffeln, die Sauce lies ich lieber weg. Enttäuscht? Nein, da ich um meine kulinarisches Exotentum weiß, freue ich mich über alle veganen Speise, die ich bei solchen Anlässen tatsächlich auf dem Buffet finde.

Gesellig war es dennoch, vor allem mit der großen Runde der Werbegemeinschaft und wegen der der Pfadfinder*innen, die stets für Getränkenachschub sorgten. Den Pfadfindern Selm gebührt für diesen Abend ein großer Lob: Sie sorgten für einen reibungslosen Ablauf, nicht nur am Einlass und an der Garderobe und beeindruckten mit ihrem unermüdlichen Einsatz bei der Getränkeversorgung. Eine spontane Lehrstunde über Pfadfinder-Abzeichen inklusive – so erfuhr ich, dass ein Pinguin für den Selmer Pfadfinderstamm steht und die Aufnäher auch nach persönlichem Geschmack auf das Hemd genäht werden dürfen. Die norwegische Flagge darf also auch nach einer Urlaubsreise auf das Hemd und muss nicht erst durch ein Abenteuercamp am Polarkreis errungen werden.

Ein gelungener Auftakt ins neue Jahr

Leider betrieb ich an diesem Abend weniger Netzwerkarbeit, als ich mir vorgenommen hatte. Gern hätte ich den oder die eine/n, die ich von Sozialen Medien oder anderen Gelegenheiten vom Sehen kannte, angesprochen und näher kennengelernt. Stattdessen ließ ich mich eher von der Atmosphäre treiben, freute mich aber über einige überraschende Gespräche. Und für verpasste Gelegenheiten für weitere Gespräche hoffe ich auf eine baldige weitere Chance.

Es wurde deutlich: Der Neujahrsempfang zeigte eindrucksvoll, wie lebendig das Vereins- und Wirtschaftsleben in Selm ist. Ein Abend voller Anerkennung, Begegnungen und kleiner Anekdoten – genau das, was eine Stadtgesellschaft zusammenhält.

Nachtrag (Disclaimer)

Neben der Stadt Selm waren die Werbegemeinschaft, der Wirtschafts- und Kulturfördervereins Selm e.V. (WiKult) und die Handwerksmeisterrunde Gastgeber des Neujahrsempfangs. Als Selbständiger mit der Webagentur Blogwerk bin ich Mitglied der Werbegemeinschaft und war zum Neujahrsempfang eingeladen. Andererseits schlüpfte ich zeitweise auch in die Rolle des Beobachters, die ich als Redakteurs des SELMagazins einnehme. Es war interessant und bereichernd, den Abend aus diesen zwei Perspektiven zu erleben.

Für die Eintrittskarte habe ich 30 € bezahlt, Getränke wurden, bis auf ein Glas Sekt zur Begrüßung, selbst gezahlt.

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